Der Weisse Lotus

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Das "größte Meditationszentrum Europas" in Salzburg und sein Leiter Burkhard Kiegeland

von Oliver Koch
  1. Zur Situation
  2. Das Zentrum in Österreich
  3. "Neues Lotus-Herz-Projekt"
  4. Ein Guru der dritten Generation als "Lehrer des Vierten Weges"
  5. Ein "offener Abend"
  6. "Sind Sie eine Sekte, Herr Kiegeland?"
  7. "Elend ist irre komisch"
  8. Kritische Einschätzung
  9. Anmerkungen

Zur Situation

Das "größte Meditationszentrum Europas" in Salzburg und sein Leiter Burkhard Kiegeland von Oliver Koch

Vom 4. Mai bis zum 30. Juni wurden vom "Weissen Lotus" diverse Informationsveranstaltungen mit dem Untertitel "Die Gelegenheit: Burkhardt in Bremen, Frankfurt und Kassel" angeboten. Unser Mitarbeiter Oliver Koch hat an einem "offenen Abend" am 4. Mai 1996 in Kassel teilgenommen.

Ein erster flüchtiger Blick auf das Einladungsschreiben1) für den "offenen Abend" des "Weissen Lotus" gewährt wenig konkreten Einblick in die Arbeit dieses Vereins. Nur einige Schlagwörter und -sätze fallen auf und wecken das Interesse des Kenners: "Herz-Meister Burkhard Kiegeland ist heute einer der bekanntesten spirituellen Meister Europas", "er begegnete Anfang der 80er Jahre Osho und Michael Barnett, deren Schüler er war", seine Arbeit mit inzwischen über 10 000 Menschen [...] hat mit Veranstaltungen in den USA [...] und Rußland [...] auch international großen Anklang gefunden". Es folgen Informationen über den Verein "Weisser Lotus" und schließlich genaueres über den zu erwartenden offenen Abend: "Begegnung mit Tanz, Lebendigkeit und Stille"; "persönliche Probleme" sind mit "Burkhards Energiearbeit" zu lösen; "Abschließen wird der Abend mit der Lotus-Herz-Heilung".

Das Zentrum in Ouml;sterreich

Das Zentrum des "Vereins Weisser Lotus Salzburg Zentrum für Meditation" (voller Titel früher: "Zentrum für Selbstfindung und Selbstentwicklung") befindet sich in Ostermiething, ca. 40 km nördlich von Salzburg. Auf diesem etwa 10.000 m2 großen Areal finden regelmäßig verschiedene Projekte und Seminare statt. Nach eigenen Angaben hat der "Weisse Lotus" mittlerweile auch über 10.000 Anhänger, von denen jedoch nur ca. 50-60 feste Mitarbeiter in Salzburg sind2). Die Zahl der dort außerdem lebenden, arbeitenden und zahlenden Adepten ohne feste Mitgliedschaft ist unbekannt.

Mittlerweile hat sich das "Weisse Lotus"Zentrum auch einer Reihe von wirtschaftlichen Aktivitäten zugewandt: So gibt es etwa eine Holz- und Metallverarbeitung, eine "Lotus-Lok-Station", einen WeinDirektvertrieb "DiVinum", einen Vertrieb von eigens angebauten Biolebensmitteln, den "Lotus-Bau" und den WMK ("WeltMusik-Klub", "LOTUS RECORDS"), etc.

Unregelmäßig (ca. alle 2-3 Monate) erscheint die Zeitschrift "Der Weisse Lotus" und wird kostenlos abgegeben (mittlerweile Heft 19/Juli 1996, Auflage: 7000); auch im Internet ist man erreichbar (www.lotusintergate.at).

Das sog. "Lotus-Netzwerk" hat sich rasch über Deutschland, Österreich und die Schweiz ausgebreitet. Man findet in fast jeder größeren Stadt Anlaufpunkte (Berlin, Frankfurt, Kassel, München, Graz, Zürich, ...), bei denen man sich über den "Weissen Lotus" informieren und auch an Meditationen, offenen Atemgruppen, etc. teilnehmen kann. Burkhardt Kiegeland

"Neues Lotus-Herz-Projekt"

Die verschiedenen Kurse, Projekte usw. finden im Salzburger Zentrum statt. So z.B. "Lotus SiebenHerz" (Dauer: 1-3 Monate, Kosten: mind. 3.800 DM/Mon.), "Spirituelle Individualtherapie" (Dauer: 2-4 Tage, Kosten: 240 DM/Tag), "Einführungsgruppen in die Herzöffnung", etc. Interessant ist das Angebot "Leben und Arbeiten im Lotus", bei dem man jederzeit einsteigen kann und 1260 DM pro Monat bezahlt. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf dem inzwischen "Neuen Lotus-Herz-Projekt" ("Warum neu? Weil sich alles geändert hat und doch auch so ist, wie es immer war")3).

Der bisher letzte Kurs begann am 13. 8. 1996, dauert 55 Tage, kostet 10.725 DM (195 DM pro Trainingstag) und setzt die Teilnahme an einer Einführungsgruppe und des Seminars "Herz-Öffnung I" voraus. Die Gesamtkosten also: Einführung (700,-) + Herz-Öffnung (900,-) + 10.725,= 12.325,. Ziel dieses "Trainings" ist nach B. Kiegeland4), die Gefühle im Körper wieder aufzuwecken und die "ursprüngliche Sensibilität unseres Energiesystems" zurückzugewinnen. Stärker als bisher soll in den neuen Kursen ab August Wert auf Familienaufstellung, Klärung der Dynamik und Meditation im Raum jenseits der Person gelegt werden.

Praktisch läuft dieses Projekt in drei Phasen ab, bei denen unterschiedliche Techniken angewendet werden:

1. Phase: Die Wiederentdeckung der Wahrnehmung (Arbeitsweisen: u.a. Bioenergetik, Rebirthing, Sufi Atmen, NLP);

2. Phase: Die Erweiterung des inneren Raumes (Arbeitsweisen: u.a. Enlightment Intensive, Unterwasser-Rebirthing, Systematische Familienarbeit);

3. Phase: Praxis der Freiheit (Arbeitsweisen: u.a. Arbeit mit Gedankenkräften, Energie-Transformation, Erfahrung erweiterten Bewußtseins, Mann-Frau Thematik).

Die Ziele des Projekts sind ebenso vielfältig wie die Arbeitsweisen der verschiedenen Phasen: Man will einstimmen auf die "kosmische Frequenz", verspricht Zugang zum wahren Ich, zur "tiefen überwältigenden Wirklichkeit unseres Seins". Zum Abschluß des Lotus-Herz-Projektes sollen klassische Spannungsfelder in Familie, Beruf und zwischen den Geschlechtern abgebaut werden und es wird eine "umfassende Versöhnung der Polaritäten" explizit zugesichert5).

Interessant sind schließlich noch die Teilnahmebedingungen dieser Veranstaltung6): "Die Teilnahme an den Seminaren ist freiwillig. Jeder Teilnehmer trägt die volle Verantwortung für sich selbst und seine Handlungen innerhalb und außerhalb der Gruppen [...]"; "Infektionskrankheiten wie Grippe, Geschlechtskrankheiten schließen eine Teilnahme an der Gruppe aus".

Dieser Kurs ist nicht der einzige er reiht sich in eine oben schon besprochene Vielzahl von Angeboten ein. Er gibt aber schon einen guten Eindruck von den zusammengewürfelten Arbeitsmethoden des "HerzMeisters" und beschreibt auch seinen nicht gerade bescheidenen Anspruch, der die Erwartungshaltung der Teilnehmenden potenziert.

Ein Guru der dritten Generation als "Lehrer des Vierten Weges"

Viel ist über den Meister des "Weissen Lotus" nicht bekannt, die zahlreichen Selbstdarstellungen aus den Werbeschriften sind eher in die Kategorie "wenig informative Lobeshymnen" einzuordnen.

Nach diesen etwas vagen Angaben hat Kiegeland jedenfalls früher als "Autor" in München gelebt und arbeitete "in der Erwachsenenbildung". Tatsächlich gibt es ein von Burkhard Kiegeland verfaßtes Buch über Modelleisenbahnen.7) Später, in den frühen achtziger Jahren, war er Schüler von Rajneesh und dessen Schüler Michael Barnett. Letzterem fühlt sich Kiegeland "auch heute noch herzlich verbunden"8). Heute lebt Kiegeland selbst als eine Art "Guru der dritten Generation" mit eigenen Schülern in seiner eigenen Gemeinschaft des "Weissen Lotus" und läßt sich als "Lehrer des Vierten Weges" bezeichnen.

Ein "offener Abend"

Den als Informationsveranstaltung deklarierten offenen Abend in Kassel besuchte ich zusammen mit einer Freundin und Pfr. Stolze aus Kassel. Die Veranstaltung war sehr gut besucht es fanden sich ca. 150 Teilnehmer ein, die hauptsächlich dem mittleren Alter zugerechnet werden konnten. Durch die Ankündigung der "Lotus-HerzHeilung" waren auch einige Kranke und Gebrechliche gekommen. Wie sich später herausstellen sollte, war die überwiegende Zahl der Teilnehmer dem "sozialen" Berufsmilieu zuzurechnen (Sozialpädagogen, Psychiater, Krankenpfleger, etc.).

Gleich anfangs umringte eine engere "Jüngerschar" den "Meister". Ich hatte den Eindruck, daß er den meisten schon bekannt war und so brauchte er sich auch nicht vorzustellen. Er begann mit einer für mich verwunderlichen Einleitung, sinngemäß: "Legt alle Erwartungen ab, daß ich Euch weiterhelfen könnte".

Das stand natürlich in krassem Gegensatz zu der Erwartung, die durch Einladung und Zeitschrift geweckt wurde. Er leitete dann zu einer "Meditation" über, bei der man zunächst ca. eine dreiviertel Stunde im Kreis laufen sollte und verschiedene Atemund Lockerungsübungen durchführte. Begleitet wurden diese Übungen von einigen "lockeren" und gewollt witzigen Bemerkungen Kiegelands. Eine entscheidende Bedeutung kam bei dieser "Meditation" anscheinend dem solar plexus, also dem Nervengeflecht im oberen Bauchbereich, zu.

Schließlich sollte man sich einen Partner suchen, diesen mit starrem Blick in Höhe des Kehlkopfes anvisieren und so eine Viertelstunde verweilen. Diese "Zweier-Kreise" wurden dann nach und nach auf je vier und schließlich je acht Personen erweitert. Das Ziel dieser Meditation ist mir bis heute nicht klar. Außer, daß sie das "Bewußtsein erweitern" und deutlich machen sollte, "daß auch andere Menschen im Raum existierten", wurde auch wenig Konkretes angesprochen.

Nach dieser fast zweistündigen Phase folgte eine Gesprächsrunde, in der die Teilnehmer Kiegeland direkt Fragen stellten, die er dann beantworten wollte.

"Sind Sie eine Sekte, Herr Kiegeland?"

Schon die erste Frage hätte die Veranstaltung unter anderen Umständen gesprengt oder in ganz andere Bahnen gelenkt. So berichtete eine Frau, daß sie vor einiger Zeit das "Lotus-Herz-Projekt" in Salzburg mitgemacht hätte. Da ihr dies gar nichts gebracht hätte, sie im Gegenteil mit ihren Problemen mehr als zuvor allein gelassen würde und völlig verunsichert war, hatte sie sich an einen kirchlichen Sektenbeauftragten gewandt, der ihr aber mitteilte, der "Weisse Lotus" sei keine Sekte. Immer noch beunruhigt, bat sie nun Kiegeland direkt um eine Stellungnahme.

"Ich sage dazu nichts nächste Frage bitte!" So lautete seine Antwort und es folgte peinliches Schweigen. Die Frage war also ersteinmal abgebügelt, schwebte aber noch im Raum und wurde auf Druck einiger Teilnehmer auch später noch einmal aufgenommen, worauf sich Kiegeland doch noch zu dieser Problematik äußern mußte: Er habe vor einiger Zeit in Salzburg mit neun (!) Sektenbeauftragten der katholischen Kirche zusammengesessen, die ihm bescheinigt hätten, der "Weisse Lotus" sei keine Sekte.

"Elend ist irre komisch"

Das ca. einstündige Gespräch förderte Kiegelands Gesprächstaktik zu Tage: Zunächst das positive: Man muß ihm zugute halten, daß er sich für die Fragen der Einzelnen (außer der oben angeführten ersten Frage) viel Zeit nahm. Doch schon bei der inhaltlichen Seite seiner Antworten endet das Positive: Grundsätzlich beantwortete er keine auch noch so konkrete Frage direkt, sondern konterte und hakte ständig mit teilweise intimen Fragen nach. Hatte er dann einen "Punkt" gefunden, machte er sich entweder über diesen lächerlich oder antwortete mit dem Standardsatz: "Das ist eben das, was die Geschichte / das Leben für Dich bereit hält".

Besonders gestört haben mich in diesem Zusammenhang zwei Dinge:

1. Seine Stellung zur Eltern-Kinder Beziehung: So hat er mehrmals explizit ausgedrückt, daß wir das Leben als das kostbarste Geschenk von den Eltern bekommen haben und ihnen dies auf ewig schuldig sein werden. Durch nichts könne man dieses Geschenk vergelten! Zitat: "Wer seine Eltern nicht liebt, ist verdorben!" Dem stehen nun aber Berichte von Angehörigen gegenüber, die statt Schuldbewußtsein lieber konkrete, normale Kontakte und Beziehungen hätten. Fraglich ist auch, ob nicht die Bewegung und Kiegeland selbst diese "Schuld" in weiteren Kursen ausbeutet, statt "Kinder" zu ermutigen, reife und normale Beziehungen zu ihren Eltern aufzunehmen.

2. Kiegelands Haltung schwerwiegenden persönlichen Problemen, dem Leid und Tod gegenüber. Äußerungen wie: "Elend ist irre komisch", "Krebs das sind halt Sachen, die passieren!", "Über den Tod kann ich herzhaft lachen" sprechen für sich.

Kritische Einschätzung

1. Kiegeland macht kein Hehl aus seiner Nähe zu Rajneesh/"Osho"9).
Dennoch kann man nicht soweit gehen, den "Weissen Lotus" als eines der vielen OMC (Osho-MeditationCenter) zu bezeichnen, die ja meist auch auf Vereinsbasis rechtlich selbständig und relativ unabhängig von der Rajneesh-Gesamtorganisation arbeiten. Trotzdem kennzeichnen den "Weissen Lotus" viele inhaltliche und strukturelle Ähnlichkeiten mit der RajneeshBewegung :

Der "Weisse Lotus" nannte sich früher "Zentrum für Selbstfindung und Selbstentwicklung", einer der typischen Namen, die auch von einer Reihe von Rajneesh-Zentren und Therapie-Institutionen benutzt werden.

Kiegeland schreibt, daß er sich Michael Barnett "[...], nachdem das Sein [ihn] eingeholt hat, weiter besonders herzlich verbunden fühle". Barnett, ebenfalls ein Schüler Rajneeshs, ist "spiritueller Leiter" von "Energy World". Seine Gemeinschaft "Wild Goose Family / Company" hat sich in Domaine DuFan im Süden Frankreichs mit ca. 50 Anhängern angesiedelt. Diese Gemeinschaft wird in der Untersuchung des französischen Parlaments in den Bereich der nicht unproblematischen "Psychogruppen" eingeordnet.

Die Ziele der Meditationen Kiegelands sind denen Oshos ähnlich: Man solle sich ganz vom Ego lösen, persönliche Erfahrungen, Denkmodelle und Ideologien hinter sich lassen, aber auch eine Haltung des Bewußtseins erlernen, um die eigenen inneren Vorgänge wahrzunehmen. Dazu sei es nötig, das störende Gehirn abzuschalten und nur noch auf Erfahrund Erlebbares zu setzen. Man kann wohl sagen, daß Kiegeland diese Elemente von Osho direkt übernommen hat.

"Esoterik" lehnt Kiegeland heute offiziell ab. Er sei vor einiger Zeit selbst der Esoterik positiv zugewandt gewesen, könne jedoch heute nichts mehr damit anfangen. Daß er jedoch nach wie vor Elemente der Esoterik verwendet, scheint er zu übersehen.

Kiegeland versucht, höhere Bewußtseinszustände durch verschieden geartete Meditationen, Kurse etc. zu erreichen. Hier findet sich ein Mischmasch aus verschiedensten Therapietechniken, asiatischen Meditationsformen, Elementen aus der Esoterik etc. Zu nennen wären etwa: a) Gruppen-Techniken der sogenannten humanistischen Psychologie: u.a. NeoReichianische Techniken, Kommunikation und Interaktion, Umgang mit Angst und Schuld etc.

b) Elemente aus New Age und Esoterik: u.a. Bioenergetik, Körperbewußtheit, Enlightment Intensive, NLP, etc.

c) verschiedenste Meditationsformen: Sufi Atmen, Breath Work, Rebirthing, etc.

Die Liste ließe sich beliebig verlängern.

2. Die Struktur des "Weissen Lotus" kann als klar hierarchisch bezeichnet werden:
An der Spitze steht B. Kiegeland, der als Guru von den Mitgliedern angenommen wird. Um ihn hat sich ein engerer Kreis von vielleicht sieben Personen gebildet, der ständig im Salzburger Zentrum lebt10). Eine Stufe darunter stehen dann die "zahlenden" Arbeiter, die für einige Monate das Angebot "Leben und Arbeiten im Weissen Lotus" angenommen haben. Schließlich ist da noch die große Zahl der Adepten und gelegentlichen Kursteilnehmer. Für die letzteren besteht in dem gelegentlichen Besuch von Meditationskursen etc. wohl keine Gefahr. Man geht in der Masse unter und zum Schluß spüren die meisten schlimmstenfalls nur eine Erleichterung des Geldbeutels.

Sehr viel problematischer erscheint mir jedoch die Teilnahme an Kursen im Salzburger Zentrum. Daß sich hier Hilfesuchende mit teils schweren Problemen hinwenden ist unbestritten. Ihnen wird dabei suggeriert, daß durch eine Vielzahl von zusam mengemixten "Therapie-, Meditationsund Behandlungsformen" geholfen werden kann. Versagt diese Therapie (wie in dem o.a. Fall der ausgestiegenen Frau), wird der Hilfesuchende allein gelassen und kann die Erlebnisse selten selbst verarbeiten.

Die ständige Abwertung von Leiden, Schmerz etc. durch Kiegeland zeigt, daß Ratsuchende hier an der falschen Stelle sind.

Eindeutig abzuraten ist von einer längeren aktiven Mitgliedschaft im "Weissen Lotus". Die Einbindung in die feste Gruppe um Kiegeland, die ständigen "Meditations"praktiken, das Nur-Bezogensein auf das Zentrum in Salzburg all dies kann durchaus zu einer Abhängigkeit führen.

Vielleicht haben wenigstens die horrenden Preise der verschiedenen Kurse doch ihr Gutes: Denn schon aus finanziellen Gründen müssen sich viele Heilungssuchende die Teilnahme an diversen Lotus-Projekten dreimal überlegen.

Anmerkungen:

1) aus: Der Weisse Lotus, Zeitschrift für die Freunde und Interessenten, Heft 18 April 1996

2) Nach Angaben von Dr. Djundja (Sektenbeauftragter in Salzburg), ist die Zahl 10.000 ernst zu nehmen, bezieht sich aber nur auf die Zahl der bisherigen Kursbesucher. Es ist ja auch sonst bekannt, daß Gruppen in der Selbstdarstellung ihrer Mitglieder zu Übertreibungen neigen.

3) aus: Der Weisse Lotus, Zeitschrift, 18/ April 96

4) ebd. S. 12f.

5) ebd. S. 15

6) Auszug aus "Teilnahmebedingungen und nützliche Informationen"; liegt dem Autor vor.

7) Ich verdanke diesen Hinweis Herrn Pfr. Stolze.

8) Zitat aus Handzettel.

9) Rajneesh, bekannt geworden als "Bhagwan", wählte im März 1989 die "altjapanische" Bezeichnung "Osho" (Meister), die auf den Urvater des Zen-Buddhismus, Bodhidharma, zurückgeführt wird.

10) Zeitschrift "Der Weisse Lotus", 17/Dez. 1995, S.55


Oliver Koch, stud. theol., 23,
studiert in Marburg und Erlangen und ist Mitarbeiter einer missions- und religionswissenschaftlichen Arbeitsgruppe in Erlangen (Publikation: "Sehnsucht nach Heil. Sondergemeinschaften, Sekten, etc. in Erlangen")

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