Bemerkenswerte Veränderungen, Personalien und Nachrichten

Inhalt

  1. Adventisten
  2. STA in Polen staatlich anerkannt
  3. AUM
  4. Elterninitiativen
  5. EZW
  6. FAMILY / (ChoG)
  7. ISKCON
  8. Jesusmarsch
  9. Kirche und ...
  10. Mormonen
  11. Munbewegung
  12. Rajneeshismus
  13. Rußland
  14. Scientology

Adventisten

Siebenten-Tags-Adventisten (STA) "verurteilen" "Endzeitspekulationen" - Heiligtumslehre mit 22.10.1844 als Beginn der Endzeit wird festgehalten.

Die STA "verurteilten in einer offiziellen Erklärung" während ihrer 56. Generalvollkonferenz-Vollversammlung in Utrecht/Niederlande "sämtliche Berechnungen und Spekulationen über die Wiederkunft Christi". Das meldet der Adventistische Pressedienst "APDInformationen" mit Datum vom 14.7.1995. Es heißt in diesem Pressedienst weiter wörtlich: "Damit sollte klargestellt werden, daß die Freikirche nicht Daten für das Weltende festlege, noch seit ihrer Gründung im Jahre 1863 so etwas jemals getan hätte."

Diese Klarstellung bedeutet jedoch auch, daß weiter an der konkreten Datierung der Vorläufer der Adventisten, der Milleriten, festgehalten wird, die die Wiederkunft für 1844 bzw. den 22.10.1844 erwarteten. Die an diesem Datum nicht eingelöste Endgerichtserwartung wurde durch Reinterpretation zur sogenannten "Heiligtumslehre" umgeformt, das Datum beibehalten. Die STA lehren nämlich bis heute in Aufnahme dieses ursprünglich erwarteten, unbiblischen Termins, Jesus Christus habe am 22.10.1844 das himmlische Heiligtum betreten, um dort das Untersuchungsgericht durch Studium der mit "peinlicher Genauigkeit" geführten "himmlischen Bücher" zu beginnen. Die Wiederkunft Christi hat sich also nach dieser Lehre nur verzögert bis zum Abschluß des evaluierenden Aktenstudiums.

STA in Polen staatlich anerkannt

Durch ein am 30. Juni 1995 im Sejm, dem polnischen Parlament beschlossenes Gesetz, daß die Baptisten, Methodisten, die PolnischKatholische Kirche und die Adventisten betrifft, erhielt die Gemeinschaft der SiebentenTags-Adventisten in Polen "Körperschaftsrechte verliehen" und sei damit den anderen Religionsgemeinschaften, einschließlich der römisch-katholischen Kirche, gleichgestellt. (Q: Adventistische Pressedienst "APD-Informationen" 7/95)

AUM

Verschwundene junge Leute

Ungefähr 500 junge Leute sind seit 1994 in Rußland verschwunden. Sie waren Mitglieder des russischen Zweiges von AUM-Shinri-Kyo. das gab Zinaida Zakharowa, Vorsitzende des Komitees zur Rettung Junger Leute aus Totalitären Kulten, am 6. Juni 1995 bekannt. (Q: Metaphrasis 9/1995)

Elterninitiativen

FECRIS Internationale Vereinigung für Erforschung und Information

In Paris wurde eine "Europäische Vereinigung von Zentren für Erforschung und Information in Bezug auf Sektierertum" in Übereinstimmung mit dem Wohlfahrtsgesetz vom 1. Juli 1901 und entsprechend der Verordnung vom 16. August 1901 unter der Nummer 1127 als internationale Vereinigung registriert. Bekanntmachung erfolgte am 27. Juli 1994 im zuständigen Amtsblatt, dem "Journal Officiel de la Republique".

Die Vereinigung, deren Präsident Jacques Richard ist, hat zum Ziel, die Praktiken und schädlichen Auswirkungen des "Kultismus", wie er von "destruktiven Sekten" ausgeht, in Bezug auf Einzelne und Familien sowie in Bezug auf die demokratischen Gesellschaften zu untersuchen und darüber zu informieren ; Opfern zu helfen; die Geschädigten bei den geeigneten professionellen Einrichtungen und Körperschaften zu vertreten ; das öffentliche Bewußtsein in Bezug auf diese Probleme zu verbessern. Anschrift und weitere Informationen:

FECRIS, Federation Euroeenne des Centres de recherche et d'Information
sur le Sectarisme c/o ADFI,
10, rue du Pe`re Julien Dhuit,
F-75020 Paris/FRANKREICH,
Fon: 00331/ 47 97 96 08;
Fax: 00331/ 47 97 01 73

EZW

Hummel: "Arbeitsfähigkeit für etliche Jahre ernsthaft beeinträchtigt"

In einem Interview mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) am 27. Januar äußerte sich der damals ausscheidende Leiter der EZW besorgt. Auf die Frage "Sind die Arbeit und der Bestand der EZW gefährdet?" antwortete Dr. Hummel: "Wir rechnen damit, daß unsere Arbeit in den nächsten Jahren wesentlich beeinträchtigt sein wird. ... Insgesamt ist die Arbeitsfähigkeit der EZW für etliche Jahre ernsthaft beeinträchtigt und wird es bleiben, es sei denn, daß bald die Fragen einer neuen personellen Besetzung gelöst werden." Hummel äußerte die Erwartung: "Wenn nun etliche Referenten ausfallen und neue sich einarbeiten müssen, dann ist die Arbeitsfähigkeit der EZW vielleicht in fünf Jahren wieder hergestellt" und besorgte sich: "Wir müssen auch mit der Gefahr rechnen, daß Stellen gestrichen werden".

Frieling widerspricht: "Belastet, aber arbeitsfähig"

In einem von dem "Kommissarischen Vorsitzenden" des EZW-Kuratoriums, Prof. Dr. Reinhard Frieling ausgesandten Rundschreiben des Kuratoriums vom 17.3.95 unter Berufung auf die satzungsmäßigen Aufgaben des Kuratoriums heißt es: "In Wahnnehmung dieser Aufgaben nimmt das Kuratorium in Absprache mit dem Kollegium der EZW zur gegenwärtigen Situation der EZW Stellung". Ganz optimistisch wird ausgeführt: "... 2. Meinungsäußerungen und Berichte in den Medien, die von einer 'jahrelangen Handlungsschwäche' oder gar von einer 'drohenden Zerstörung' der EZW sprechen, treffen jedoch nicht zu. ... Die EZW ist zwar durch derzeit zwei unbesetzte wissenschaftliche Stellen und durch die Verlegung belastet, ist aber arbeitsfähig. Es sind alle nötigen Schritte eingeleitet worden, um die volle Handlungsfähigkeit wieder herzustellen."

Neubesetzungen, Umbesetzungen und bislang ausstehende Verlängerungen

Weiter heißt es in den Rundschreiben unter 3., daß die Leiterstelle mit Dr. Nüchtern (Bad Boll) neu besetzt ist (seine feierliche Einführung hat am 13.7. stattgefunden); er übernehme das Arbeitsgebiet von Prof. Dr. Küenzlen; Dr. Hempelmann und Dr. Ruppert seien zur Verlängerung vorgesehen: "Entsprechende Anträge wurden an die EKD gestellt." Dr. Hemminger und Dr. Thiede "werden den Umzug nach Berlin nicht mitmachen und bis Frühjahr 1997 aus ihrem Amt ausscheiden". Das Kuratorium plädiert unter 6. "entschieden" dafür, "die EZW weiterhin als die kompetente und zentrale Anlaufstelle in Weltanschauungsfragen zu nutzen." Das Kuratorium sah sich jedoch veranlaßt, dem Kollegium ausdrücklich "die Freiheit der theologischen (Hervorhebung durch Red.) Forschung und Lehre" zuzusichern - womit fast alle Referenten eine gewisse Absicherung durch das Kuratorium erhielten. Das Kuratorium will darüberhinaus ganz generell "das Kollegium gegenüber allen Beeinträchtigungen und Angriffen von außen schützen". Außer der Neubesetzung der Leiterstelle sind bei Redaktionsschluß leider noch keine weiteren Verlängerungen und Neuregelungen bekannt geworden.

PDS enthüllt: "EZW ist eine rechte Strömung im Protestantismus"

In einer von Ulla Jelpke und Dr. Gregor Gysi und Gruppe unterzeichneten "Kleinen Anfrage" wollte die SED-Nachfolgepartei PDS rechtzeitig zur Saure-Gurkenzeit etwas mehr über die EZW erfahren, die ja ihren Sitz jetzt nach Berlin in vielleicht als bedrohlich empfundene Nähe der PDSZentrale verlegt hat. Die am 14. Juni eingereichte Kleine Anfrage umfaßt vier Seiten.

Es gibt allgemein interessierenden Fragen - wie z.B:

"21. Führt die EZW Veranstaltungen durch? Wenn ja, welcher Art sind diese?

22. Gibt die EZW Broschüren oder Bücher heraus? Wenn ja, um welche Publikationen handelt es sich hierbei (bitte Titel auflisten)?"

Weniger spaßig ist es wenn gefragt wird:

"14. Welche verfassungsschutzrelevanten Erkenntnisse hat die Bundesregierung über die EZW?

15. Wann wurde sie von wem und aus welchem Anlaß gegründet?

16. Welches sind nach Kenntnis der Bundesregierung die Ziele der EZW und welche gesellschaftlichen Gruppen sollen mit diesen angesprochen und erreicht werden?

17. Was weiß die Bundesregierung über die "Apologetische Centrale" der 20er und 30er Jahre?"

In Form einer "Kleinen Anfrage" werden EZW und die frühere "Apologetische Centrale" mit ihrem Leiter Walter Künneth in die Nähe von Nationalsozialismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus gerückt. Mit der Anfrage wird insinuiert, die "Apologetische Centrale" habe rechtsextremem und nationalsozialistischem Gedankengut nahegestanden, wörtlich wird über die EZW behauptet, sie sei eine "rechte Strömung des Protestantismus".

Ohne der Antwort der Bundesregierung hier vorgreifen zu wollen, hier nur ein Hinweis an die PDS zur Frage 17:

Mehrfach war die Apologetische Centrale seit 1933 Ziel von Angriffen und Vorwürfen der Deutschen Christen und der Nationalsozialisten. Schließlich wurde die Apologetische Centrale durch die Geheime Staatspolizei (Gestapo) am 10. Dezember 1937 geschlossen, Archiv, Bibliothek usw. wurden von der Gestapo beschlagnahmt und sind seitdem verschollen. Juristisch begründet wurde die Schließung mit der "Notverordnung des Reichspräsidenten zur Abwehr kommunistischer staatsgefährdender Gewaltakte" (!) vom 28. Februar 1933.

Inspiriert war die kleine PDS-Anfrage offenbar von den Findungen des "Journalisten" Kratz ("Die Götter des New Age", BIFF), die er u.a. bereits in der ehem. FDJ-Zeitung Junge Welt losgelassen hatte. Daß die PDS einem Absurdschreiber auf den Leim gegangen sei, wäre aber alles andere als eine Entschuldigung.

Es stünde der PDS gut zu Gesichte, den sehr kurzen Fußweg zur EZW zu gehen und sich eine Literaturliste der Veröffentlichungen der EZW zu holen statt die Bundesregierung hierfür zu bemühen. Anscheinend hat ja die PDS die Dienste der EZW oder eines kirchlichen Sektenbeauftragten bisher noch nie in Anspruch genommen. Vielleicht erklärt dies fehlende Berührungsscheu eines Bundestagskandidaten gegenüber einem Mun-vertrauten Verleger oder die Spendenbereitschaft eines Gruppenvorsitzenden gegenüber einer gurubewegten dubiosen "Friedensuniversität", um nur zwei Beispiele zu nennen, die eher große als kleine Fragezeichen wert wären.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Die PDS hat sich verdient lächerlich gemacht.

Aber bedenklich ist: Mit ihrer absurden Anfrage hat sich die PDS in die Reihe der Kulte, Sekten und Organisationen eingereiht, die die EZW und die kirchliche Apologetik überhaupt zu diffamieren versuchen.

Während einige Gruppen wie der VPM von einer "linksextremen" oder "neomarxistischen" Ausrichtung kirchlicher Apologetik sprachen, kamen Angriffe und Diffamierungen gegen kirchliche Sektenbeauftragte als "nazinah" und "rechtsextremistisch" bis jetzt vor allem aus dem Propagandaapparat der ScientologyOrganisation. Bisher unter einhelliger, parteiübergreifender Ablehnung der politischen Öffentlichkeit. Große Anfrage an die PDS: Wo steht die PDS in dieser Auseinandersetzung, und wie schwer oder wie leicht sind ihre Beschlüsse, Presseerklärungen und kleinen Anfragen von Wahngruppen zu beeinflussen oder gar zu steuern?

Thomas Gandow

FAMILY / (ChoG)

No longer "No longer Children"

Die Unterstützungsgruppe für und von ExChildren of God "No longer Children" hat mit Ablauf Juli 1995 aus persönlichen Gründen nach sieben Jahren ihre Arbeit eingestellt. Als künftige Kontaktadressen zu anderen Ex-Mitgliedern werden in dem letzten Rundbrief angegeben für Nord-Amerika:

Safe Haven c/o
Pope und Sharon Wilson,
215 Ednaville Road,
Braselton,
GA 30517

Counter-COG,
Samuel Ajemian,
P.O. Box 40242,
Pasadena,
CA 91114;

und für Europa:

Sylvia Padilla,
47 Byron Avenue,
Coulsdon,
Surrey CR 5 2JS

ISKCON

Viertelmillion Krishna-Devotees in Rußland?

Die Führung der Krishna-Bewegung in Rußland behauptet, daß es inzwischen über 250.000 ISKCON-Anhänger in Rußland geben soll. Dies sei das Ergebnis einer soziologischen Studie, sagte Anta Das, Center-Leiter in Moskau. (Q: Metaphrasis 3/1995, 20.-27. April)

Prasad als Flüchtlingsspeisung

Im Rahmen humanitärer Hilfsprogramme in Tschetschenien verteilt die ISKCON-Organisation "Food for Life" allein in Grosny in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Verwaltungen täglich mehr als 2000 Portionen Prasad (Opferspeise), d.h. nach den Vorschriften der ISKCON hergestelltes vegetarisches Essen, das zuvor dem Gott Krishna geopfert wird. Dies teilte der Führer des Projekts, Nugzar Chargazia, dem Nachrichtendienst "Metaphrasis" am 12.Juni 1995 mit.

Jesusmarsch

Beteiligung von Sekten und Kulten in St. Petersburg.

Orthodoxe Gegendemonstration

Protestantische Sekten und Gruppen führten am 3. Juni einen sogenannten "Jesusmarsch" in St. Petersburg durch. Organisiert wurde die Aktion anscheinend durch die zur sog. BostonBewegung gehörende "Church of Christ" in St. Petersburg. Organisatorisch beteiligt waren außerdem u.a. die Immanuel-Mission, die "Hosianna"-Gemeinde, die "Sieg"-Gemeinde, die "Neue Ernte"-Gemeinde und die "CalvaryChapel"-Gemeinde. An dem Marsch selbst, der etwa 3000 Teilnehmer aus etwa 30 Gruppen hatte, beteiligten sich auch Mormonen, Adventisten, Jehovas Zeugen und MunAnhänger.

Orthodoxe, Römisch-Katholische und Lutheraner hatten es abgelehnt, an dem Marsch teilzunehmen. Orthodoxe Gegendemonstranten am Rande des Jesusmarschs trugen Parolen wie : "Sagt Nein zu religiösen Surrogaten". (Q: Metaphrasis 9/1995, 2.-9. Juni 1995)

Kirche und ...

Gasper: In Deutschland keine Attentatsgefahr durch Sekten

Auf dem Hintergrund des Tokioter Giftgasanschlags äußerte der Sektenbeauftragte der röm.-kath. deutschen Bischofskonferenz, er halte die Gefahr eines terroristischen Anschlags durch Sekten in Deutschland für gering. Bei den bestehenden Gruppen gehöre die Ausübung terroristischer Gewalt seines Wissens nicht zum ideologischen Angebot. Zudem sei keine der Gruppen derzeit so fanatisiert, daß mit einem Anschlag zu rechnen sei. (Q: KNA 23.3.95)

Mormonen

Neuer "Prophet, Seher und Offenbarer"

Am 3. März 1995 starb im Alter von 87 Jahren der 14. "Prophet, Seher und Offenbarer" der Mormonen, Howard W. Hunter. Das Amt des Führers der sich selbst als "Heilige der letzten Tage" bezeichnenden amerikanischen Neureligion hatte er seit Sommer 1994 inne. Sein Nachfolger als 15. "Prophet, Seher und Offenbarer" ist der vierundachtzigjährige Gordon Hinkley. Die durch ihre Geheimrituale sowie ihre Totentaufe bekanntgewordene Mormonenreligion hat derzeit weltweit ca. neun Millionen Anhänger.

Munbewegung

Munbewegung arbeitet Schulungsmaterial für russische Armee aus

Vom 4. - 7.10. 1994 fand bei Moskau die "Erste Internationale Führungstagung über Militärische Ethik" statt, organisiert von der MunOrganisation "International Educational Foundation" (IEF) und der "Higher Humanities Academy" der Russischen Streitkräfte. Diese Akademie war zu Zeiten der Sowjetunion zuständig für die Schulung der Offiziere und Kadetten in Marxismus-Leninismus.

Erarbeitet wurde von den anwesenden 12 russischen Mitarbeitern sowie den 11 Mun-Mitarbeitern aus den USA, Großbritannien, Kanada, Polen und Österreich ein Papier über die "Moralische Erziehung" in den russischen Streitkräften, mit der eine "Spirituelle Erneuerung der Streitkräfte" bewegt werden soll. General Chaldimov, Vizepräsident der Akademie, erläuterte, daß seit dem Zusammenbruch des Kommunismus keine Texte zur "spirituellen Entwicklung der Soldaten", für die bisher die marxistische Ideologie die Grundlage abgegeben hatte, veröffentlicht werden konnten.

Beschlossen wurde, den von der IEF unter Führung von Dr. Suk, Jun Ho (Joon Ho Seuk) erarbeiteten Lehrplan und das dazugehörige Lehrbuch "Meine Welt & Ich", das bereits an vielen Schulen in der GUS und den baltischen Staaten eingesetzt wird, ("es ist ein multi-kultureller, religiöser Ansatz für ethische Erziehung, der auf dem Unification Principle aufbaut") auf die militärischen Belange hin umzuarbeiten.

" Es wurde beschlossen, daß Zielgruppe des Buches Offiziere und Soldaten sein sollen. Weiter wurde vereinbart, das Vertreter der Unification -Community (also der Mun-Bewegung - Red.) die generelle spirituelle Ausrichtung des Buches ausarbeiten sollen, während die russischen Wissenschaftler Einzelheiten und die Frage, in welcher Beziehung solche Werte zum Soldaten stehen, bearbeiten sollen. Als vorläufiger Titel des Buches wurde vereinbart: "Die Innere Welt eines Soldaten". (Q: Unification News 12/1994, S. 17)

Sozialdemokratische Partei Rußlands unter Führung eines Mun-Orden-Trägers

"Mit unverhohlener Unterstützung Präsident Jelzins und auf Initiative des früheren Gorbatschow-Beraters Alexander Jakowlew ist am Wochenende in Moskau eine Sozialdemokratische Partei der Russischen Föderation gegründet worden. Jakowlew, derzeit Chef der staatlichen Rundfunk-- und Fernsehanstalt Ostankino, wurde auch zum Vorsitzenden der Partei gewählt. Der 71 Jahre alte Politiker und Wissenschaftler gilt als einer der 'Väter der Perestrojka', er war in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre ZK-Sekretär für Propaganda der Kommunistischen Partei und später Chefberater des sowjetischen Präsidenten Gorbatschow, mit dem er offenbar gebrochen hat..." Dies meldete die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 20. Februar 1995 aus Moskau.

Im Zusammenhang mit Muns sogenanntem "Marsch nach Moskau" war Herr Jakowlew, damals noch Mitglied des Politbüros und Mitglied des Präsidentenrates, im April 1990 im Rang eines "Commanders" in Muns "Lateinamerikanischen Orden für Freiheit und Einheit" aufgenommen worden. Dazu wurde ihm das Großkreuz des Lateinamerikanischen Ordens für Freiheit und Einheit mit Goldplakette verliehen. (Vgl. Th. Gandow: Munbewegung. Carp, Causa und "Vereinigungskirche" des San Myung Mun, München 1993)

Tochter von Verlobung mit Mun-Sohn "zurückgezogen

Eine seltsame Mitteilung fand sich in der April-Nummer der UNIFICATION NEWS, der amerikanischen - und einzigen regelmäßig erscheinenden internen Zeitschrift der Munbewegung in einer westlichen Sprache. Es hieß dort:

"Die Märzausgabe der Unification News berichtete über die Verlobung von Herrn Mun, Kwon Jin mit Fräulein So, Jin Bong. Infolge medizinischer Komplikationen jedoch, haben Herr und Frau So nach Beratungen mit Rev. und Frau Mun ihre Tochter von dieser Verlobung zurückgezogen."

Japanischer Mun-Unterstützer starb sechundneunzigjährig

Einer der millionenschwersten Unterstützer der Munbewegung in Japan, Ryochi Sasakawa, starb im Juli in Tokio. Sasakawa, bekannt auch als Unterstützer Mussolinis, als Kriegsverbrecher verurteilt, aber bald eine der Größen der japanischen Geschäftswelt, verwandte seine u.a. im Wettgeschäft gemachten Millionen zur Unterstützung der Mun-Bewegung, gab aber auch Millionen an die Stiftung Jimmy Carters und verschiedene Universitäten. Einen ausführlichen Nachruf brachte die FAZ am 25. 7.1995

Mun-Kooperation mit Mormonen

In der Februar-Zeitschrift der Mormonen berichtet Liliane Schmid über "gemeinsame Aktivität mit der Frauen-Föderation für Weltfrieden. Die Präsidentin der Frauen-Föderation für den Weltfrieden in der Schweiz, Frau Lieselottte Morgenthaler-Perottet, dankte dafür "daß ein Gebetsabend in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage durchgeführt werden konnte". Die Berichterstatterin der Gemeinde Zürich schreibt "Es herrschte große Harmonie unter allen, und man ging auseinander - neu motiviert, sich für das Gute einzusetzen". Teilgenommen haben etwa 60 Frauen.

Non olet? Auch Ex-Präsident Bush als Mun-Unterstützer

Der ehem. US-Präsident Bush plant, im September nach Japan zu reisen um erneut als Sprecher bei einem Meeting der "Frauen Föderation für Weltfrieden" aufzutreten. Die FFWF ist ein Teil der Munbewegung. Bereits im März haben Bush und seine Frau vor einer FFWF-Versammlung in Washington gesprochen. Bushs Pressesprecher gab nach einer Meldung von UPI vom 26. Juli 1995 bekannt, daß Bush und seine Frau über die Zusammenhänge und Hintergründe der Mun-Organisation Bescheid wissen, aber an dem geplanten Auftritt für die Munorganisation dennoch festhalten, angeblich um die japanisch-amerikanische Freundschaft zu fördern.

Rajneeshismus

Prozeß in Oregon wegen Mord-Verschwörung nach 10 Jahren

Sally Croft (Ma Prem Savita) und Susan Hagan (Ma Anand Su) standen im Juli in Oregon mit dem Vorwurf der Verschwörung zum Mord vor Gericht und wurden schuldig gesprochen . Das Gericht befand sie für schuldig, 1985 an einer Verschwörung zur Planung der Ermordung des damaligen Staatsanwalts Charles Turner mitgewirkt zu haben. Turner leitete seinerzeit die Untersuchungen gegen die damalige Rajneesh-Kommune in Oregon und stand deshalb auf einer Feindesliste der Rajneesh-Kommune. Die Verschwörer sollen damals Mitglieder des Rajneesh-Kults zum Kauf von Pistolen und Schalldämpfern geschickt haben, der Mord wurde aber nicht ausgeführt.

Sally Croft alias Ma Prem Savita war damals Rajneeshs Finanzberaterin und arbeitete zuletzt in der Finanzbranche in London. Susan Hagan, als Ma Anand Su Präsidentin der Rajneesh Investment Corporation, war zuletzt Aromatherapeutin. Beide waren nach vierjährigem Tauziehen aus Großbritannien in die USA ausgeliefert worden. (Q: Reuters 22.6.95)

Rußland

Staatsduma der Bundesversammlung stimmt Gesetzesänderungen in erster Lesung am 14.4. zu

Nach den vorgeschlagenen Änderungen des Gesetzes "über Religionsfreiheit" (1991 vom Obersten Sowjet der damals noch "Russischen Sozialistischen Föderation - RSFSR" verabschiedet) soll es in Zukunft verboten sein, "auf dem Territorium Rußlands die folgenden Arten von religiösen Organisationen zu gründen und zu betreiben ... 1) solche, die die Person und Rechte der Bürger beeinträchtigen, 2) solche, die narkotisierende und ähnliche Drogen verwenden, 3) solche, die den Erwerb einer allgemeinen Grundbildung behindern".

Wie "Metaphrasis" von Witalij Sawitskij, dem Stellvertretenden Vorsitzenden des Komitees für öffentliche Vereinigungen und religiöse Organisationen, erfuhr, beseitigt das neue Gesetz das bisherige unausgesprochene Tabu für Gerichte, sich mit Fällen zu beschäftigen, die mit den Tätigkeiten zweifelhafter Organisationen, die sich selbst als "religiös" bezeichnen, zusammenhängen.

Nach Herrn Sawitskijs Ansicht haben die Aktivitäten der religiösen Vereinigung "Aum Shinri Kyo" zur Annahme des Gesetzes beigetragen. "Wir sollten", sagte W. Sawitskij, "die Versuche von Kriminellen und Extremisten, sich der Gerechtigkeit zu entziehen, auch dann unterbinden, wenn sie sich hinter religiösem Gepräge verstecken."

Die zweite Lesung hat im Sommer stattgefunden.

Russische Buddhisten zu Gesetzesänderungen und zum Verhältnis zur Kirche

Am 17. April erklärte Leonid Werchowskij, Beauftragter des zentralen geistigen Büros der Buddhisten in Rußland, "Metaphrasis" gegenüber im Zusammenhang mit der Annahme des Gesetzentwurfs über Religionsfreiheit: "Ich kann mich zu der Entscheidung der Abgeordneten nicht eindeutig äußern.

Auf die Frage nach dem Verhältnis von Buddhisten und Russisch-Orthodoxer Kirche nannte L. Werchowskij die Beziehungen "ruhig und wohlwollend".

Er betonte, daß die russischen Buddhisten keine ernsthaften Kontakte mit der berüchtigten Sekte "Aum Shinri-Kyo" gehabt hätten, und gab seiner Überzeugung Ausdruck, daß "in unserem Lande Buddhisten keineswegs zu den -Sektierern oder -Randgruppen gezählt werden können".

Der Beauftragte des zentralen buddhistischen Büros erinnerte daran, daß "der Buddhismus in Rußland früher als in anderen europäischen Ländern offiziell anerkannt wurde - nämlich schon im Jahre 1741". (Quelle: Metaphrasis 2, 13.-19. 4.95)

Scientology

Scientology empfiehlt zweiundzwanzig Wissenschaftler und Theologen

In einem Sonderdruck der Scientology-PRZeitschrift "Freedom" (Freedom: Special Report) aus dem Jahre 1995 werden die folgenden Wissenschaftler und Theologen als Quelle "objektiver Information über Religionen und Religionsfreiheit" mit Namen, Funktion und voller Anschrift (die wir hier weglassen) empfohlen: Dr. Philip Arnold, Religion Crisis Task Force, Houston

Lee Boothby,
General Counsel Americans United for Separation of Church and State,
Washington

Marvin Bordelon,
American Conference on Religious Movements,
Rockville

Dr. David Bromley,
Richmond

Dr. Isaac N. Brooks Jr.,
National Task Force on Religious Freedom,
Legislation and Litigation,
Camp Springs

Dr. William Cenkner,
School of Religious Studies,
The Catholic University of America,
Washington DC

Dr. Edward Gaffney,
Valparaiso School of Law,
Valparaiso

Dr. Jeffrey Hadden,
Department of Sociology,
University of Virginia-Charlottesville,
Charlottesville

Rev. Dean M. Kelley,
Counselor on Religious Liberty (Ret.),
National Council of Churches,
New York

Dr. Lonnie Kliever,
Chairman,
Department of Religious Studies,
Southern Methodist University,
Dallas

Dr. James Lewis,
Association of World Academics for Religious Education,
Goleta

Dr. Hubert G. Locke,
Professor and Dean Emeritus,
Graduate School of Public Affairs,
University of Washington,
Seattle WA

Dr. Franklin H. Littell,
Religious Affairs Consultant,
Merion

Dr. Nerwton Maloney,
Professor of Psychology,
Fuller Theological Seminary,
Pasadena

Dr. J. Gordon Melton,
Institute for the Study of American Religions,
Santa Barbara

Rev. Jim Nicholls,
Voice of Freedom,
York

Professor Gerry O-Sullivan,
Fordham University,
Midland Park

Dr. James Richardson,
Center for Justice Studies,
University of NevadaReno,
Reno

Dr. George Robertson,
Friends of Freedom,
Hunt Valley

Dr. James D. Tabor,
Associate Professor,
Department of Religious Studies,
Charlotte

Dr. James E. Wood,
Professor of Church/State Studies,
Waco

Dr. Stuart Wright,
Professor of Sociology,
Beaumont.

Bisher sind keine Schritte der Betroffenen gegen diese Vereinnahmung durch Scientology bekannt geworden.


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