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BERICHTE

BERLINER DIALOG 16, 1-1999 - Ostern

Handel und Wandel in der Mun-Bewegung (I)
von Thomas Gandow

Wandelnde Totengeister
Neues aus dem Chung-Pyung-Lake Trainingscenter
In einer Rede von der in der Mun-Bewegung als Medium der Schwiegermutter Muns (Dae Mo Nim) verehrten Frau Kim, Hyo Nam im Chung-Pyung-Trainingscenter geht immer offener die jetzt von der Mun-Bewegung vertretene Lehre hervor, nach der sich Totengeister auf der Erde aufhalten. Viele davon befinden sich auch an und in den Körpern der Mun-Anhänger.
Die Entstehung der an den Körpern haftenden Totengeister wird folgendermaßen erklärt:
"Üblicherweise wenn man in die Geisterwelt eintritt, dann wandert ein Geist 40 Tage lang herum, weil er mit dem ihm zugewiesenen Platz nicht zufrieden ist. Wenn er sich klar macht, daß er an dem zugewiesenen Platz bleiben muß, dann fängt er an zu fragen, wie er sich selbst verbessern kann. Wenn der Geist aber nicht weiß, wo er sich hinwenden soll, dann kommt er in euren Körper oder in den Körper eurer Kinder. Ihr könnt diese bösen und grollvollen Geister nicht sehen oder fühlen. Wenn ihr sie aber seht und keine korrekten Bedingungen legt, dann werdet ihr in die Hölle gehen und eure Kinder werden Abbezahlung leisten müssen."

Grundsätzlich müsse dabei auch zwischen drei Kategorien von Vorfahren unterschieden werden:
1. Grollende, ärgerliche Vorfahren, die in anderer Leute Körper leben;
2. Böse Vorfahren, die von anderen Totengeistern in die Falle gelockt wurden;
3. Umherwandelnde Geister.

Die Totengeister der Vorfahren können nach dieser Anschauung auch in den Körpern anderer Leute oder in der Natur sein. Sie müssen deshalb, um sie zu befreien von ihrem Gram und ihrer Anhaftung von der aufgestiegenen Schwiegermutter Muns (Dae Mo Nim = etwa: Verehrte Groß-Mutter) erst aus den verschiedenen Bereichen der Geisterwelt zusammengerufen werden.

Befreiung der Totengeister und Befreiung von Totengeistern gegen Spende
Die Befreiung der Totengeister der Vorfahren ("Haewon-Zeremonie") ist nur möglich gegen eine hohe Spende. In der von Frau Kim gechannelten Rede der Dae Mo Nim hieß es:
"Wenn wir die Totengeister der Vorfahren bis zur vierten Generation aufwärts befreit haben, dann können wir als Stammesmessiasse unsere Verantwortlichkeit erfüllen. Unsere Vorfahren sind nicht einfach gute Geister, aber wenn wir ihre Sünden klären, dann werden sie absolut gute Geister. Wenn sie ihren 140 Tage-Workshop in der Geisterwelt beendet haben, dann werden sie die Holy-Wineund die Holy-Water-Zeremonien erhalten können."
In den sogenannten Befreiungssitzungen ist es auch für die Eltern von früh verstorbenen Kindern möglich, diese zu treffen. Nur wenn die Eltern an solchen Workshops teilnehmen sowie jeden Tag "Bedingungen" legen, können die Kindergeister in der Geisterwelt heranwachsen und "geblesst" werden.

"Ansu"-Schlagritual
"Kollektive- und Vorfahrensünden haben euren Körper verhärtet. Darum müßt ihr auf den Körper klatschen und schlagen, um die Totengeister abzuschlagen. Auch in den kurzen Pausen hier verschwendet nicht eure Zeit, sondern arbeitet an euch selbst." Der Vorgang des Abschlagens der Totengeister wird in der MunBewegung "Ansu" genannt.
Gegen Befürchtungen von Mun-Anhängern, die "Ansu"-Sitzungen würden zu körperlichen Schäden und blauen Flecken führen, heißt es inzwischen: Der 3-Tage-Kurs umfasse Vorlesungen und nur zwei oder drei "Ansu"-Sitzungen. Man solle die "Ansu"-Sitzungen nicht fürchten, weil man die Schläge ja selbst ausführe. Nur auf den Rükken müsse man von anderen Teilnehmern geschlagen werden. "Weil wir selbst unseren Rücken nicht erreichen können, schlagen wir den Rücken der Person vor uns."
Blaue Flecken entstünden nur in speziellen Sitzungen, wo zwei Leute sich gegenseitig für zwanzig Minuten bearbeiten und bei denen es manchmal noch von außen Hilfe geben würde. Diese Sitzungen seien die rauhesten. Aber man könne sie jederzeit unterbrechen. Nachdem man gesungen habe konzentriere man sich bei den "Ansu"-Sitzungen auf die Feinde der Vorfahren, die Gedanken voller Groll hätten und schlage diese ab. Man müsse deshalb nicht besorgt sein. Keinesfalls könne man diese Sitzungen mit den frühen, rauhen und erschrekkenden "Heung-Jin-Sitzungen" vergleichen, bei denen sogar der Mun-Vertraute Pak, Bo Hi einmal von dem damaligen, aus Zimbabwe stammenden Heung-JinMedium "Cleophas" zusammengeschlagen worden ist.

Wiederhergestellte Totengeister
Wenn die Namen der Vorfahren aufgeschrieben und Dae Mo Nim übergeben werden, könne sie diese Geister aus der Geisterwelt aufrufen. Selbst Luzifer sei inzwischen "wiederhergestellt". Er habe gesagt "Ich wußte, daß du eines Tages herkommen würdest, um mich hier zu treffen. Die Liebe der wahren Eltern ist großartig". Auch Judas sei inzwischen "wiederhergestellt". Er sage jetzt immer
"Stelle dich niemals selbst ins Zentrum und denke, du bist der Beste, sondern lebe für andere". Judas habe um Vergebung gebeten und er sei deshalb beim letzten Blessing der Mun-Bewegung am 5. Februar geblesst worden. Er sei dafür sehr dankbar gewesen und werde jetzt seine Weisheit und Fähigkeit einbringen, um bei der Totengeister-Befreiungs-Aktion mitzuhelfen.

Ablaß-System
Für jeden der Vorfahren muß eine ebenso hohe Spende gegeben werden, wie für die eigene Teilnahme an der Blessing-Zeremonie. Die Höhe dieser Spende ist von Land zu Land unterschiedlich. Für Teilnehmer aus den "reichen Ländern" wie Korea, Japan, der USA und Europa liegt der "Befreiungspreis" bei etwa 700 $. Für andere Länder gibt es zum Teil niedrigere Sätze; Japaner müssen aber sogar 7 000 US-$ zahlen.
Die Hälfte dieser Spende muß eingezahlt werden, damit die Totengeister einen "100 Tage-Workshop" in der Geisterwelt beginnen können, den sich Mun-Anhänger anscheinend analog einem Prinzipien-Studien-Kurs in der physischen Welt vorstellen. Die andere Hälfte des Preises ist nach Abschluß des "Workshops" zu zahlen, wenn die Zeit für das Blessing der Totengeister kommt.
"Wenn (sc. Geister-) Mann und Frau an diesen Workshops in der Geisterwelt teilnehmen, dann müssen sie wie zwei Teilnehmer bezahlen". Wenn jemand für die Kursteilnahme seiner Vorfahren nicht sofort bezahlt, können die Totengeister zwar theoretisch befreit werden, Dae Mo Nim habe aber mitgeteilt, daß die Geister, für die von ihren Nachfahren nicht (voll) bezahlt wurde, zunächst in die Geisterwelt zurückgeschickt worden seien. Die Geister seien wie versteinert von der Mitteilung gewesen, daß für sie die Spende nicht bezahlt worden ist.
(Quelle: Rede/Durchgabe der Frau Kim aus dem 312. Dreitageworkshop für die "Befreiung der sieben Generationen der Vorfahren", gehalten vom 12.-14. Februar 1999)

Waffenhandel für Weltwandel
Muns Pistolenfirma floriert in einer Nische

John Mintz von der Washington Post berichtet am 10.3.1999 darüber, wie die MunBewegung, deren weit gespanntes wirtschaftliches Netz unter einer Wirtschaftskrise leidet, ausgerechnet aus der Waffenproduktion weiter Profite zieht. Mein folgender Bericht ist i. W. eine Zusammenfassung des Artikels von Mintz.
Die vier Jahre alte Waffenfirma "Kahr Arms" gedeiht nicht nur wirtschaftlich, sondern ist auch unter Waffennarren wegen ihrer kleinen starken Pistolen angesehen. Im Februar 1999 hat "Kahr Arms" durch den Kauf einer anderen spezialisierten Waffenfirma noch expandiert.

Die Verbindungen zwischen "Kahr Arms" und der Mun-Bewegung werden oft übersehen, sowohl von Mitgliedern der MunBewegung und ihrer "Unification Church" als auch in der Waffenindustrie. Beobachter führen die Geheimhaltung der Mun-Bewegung um ihr Engagement im Waffengeschäft darauf zurück, daß sowohl für Mitglieder als auch für Anti-Kult-Gruppen dies ein gefundenes Fressen wäre.
"Kahr Arms" wird kontrolliert von Kook Jin "Justin" Mun, dem 28 Jahre alten, vierten Sohn Muns. Er soll der zweite in der Erbfolge sein, falls der 79jährige Mun sterbe. Vor zwei Jahren hatte ein enttäuschtes britisches Mitglied in seinem Austrittsschreiben an Mun den Austritt mit dem Engagement der Mun-Bewegung bei "Kahr Arms" begründet. Er schrieb: "Ich möchte Sie als Gründer einer religiösen Organisation, die den Weltfrieden als eins ihrer Ziele hat fragen, ob Sie es für korrekt halten, Waffen für den Massenmarkt zu produzieren". Kahr Arms hat sich in den USA sowohl auf Staaten- als auch auf Bundesebene für Änderungen bei den Waffengesetzen engagiert und vermarktet eine besonders umstrittene Waffe, eine nur sechs Inch große Pistole. Es gibt zwar solche kleinen Waffen schon lange, aber sie konnten bisher nur kleine Kugeln verschießen.
In den vergangenen Jahren sind in 31 USStaaten Gesetze durchgegangen (gefördert von der National Rifle Association), die es erlauben, verdeckte Waffen zu tragen. Gleichzeitig hat die Regierung aber 1994 die Produktion von Pistolen, die mehr als zehn Kugeln verschießen können, verboten. Die Waffenproduzenten, an deren Spitze "Kahr Arms" steht, antworteten auf die Veränderungen, indem sie kleine, gut gemachte Pistolen produzieren, die acht oder weniger relativ große 9mm und .40-KaliberKugeln verschießen können. Mintz schreibt, daß Notärzte der Meinung sind, daß die heutige Verbreitung der 9mm und .40-Kaliber-Pistolen für ein dramatisches Anwachsen von zerstörerischen und zum Teil tödlichen Schußwunden ist. Dagegen behauptet die National Rifle Association (NRA), die Nation sei sicherer geworden, weil ungefähr 2 Prozent der erwachsenen Bevölkerung immer eine Pistole bei sich trage.
"Kahr Arms" bewirbt seine Pistolen besonders damit, daß man sie verdeckt tragen kann. Das K9-Modell sei "die perfekte Taschen-9mm", heißt es in einer Anzeige. Die Pistolen von Kahr werden auch von Polizeioffizieren als Ersatzwaffen, die sie in Schulterhalftern tragen, benutzt. Sie seien nur deshalb noch nicht allzu verbreitet unter Kriminellen, sagen Waffenexperten, weil sie relativ teuer sind, das Stück ungefähr 750 US$, und weil die Firma noch relativ neu ist. Im Februar 1999 kaufte sich "Kahr Arms" in eine legendär tödliche Produktlinie ein, in dem sie "Auto-Ordnance Corporation", die Produzenten der Thompson-Kleinmaschinenpistolen, kaufte. Die Gesellschaft wurde 1916 gegründet, um eine tragbare Maschinenpistole zu erfinden, die nach dem Wunsch der Erfinder helfen sollte, den 1. Weltkrieg zu gewinnen. Die "Trench Broom" kam zwar für den Krieg zu spät, aber wurde von Gangstern wie John Dillinger und "Machine Gun Kelly" aufgegriffen und benutzt. Jetzt produziert "Kahr Arms" also auch diese halbautomatischen Waffen und erwartet eine Bundeslizenz, die es erlauben wird, vollautomatische Maschinenwaffen herzustellen, wie sie einst bei den Gangstern beliebt waren.

Waffennarren
Ein Grund für das Engagement der MunBewegung im Waffengeschäft könnte nach Mintz' Auffassung sein, daß Mun oft Geld in Bereiche investiert hat, an denen seine Kinder besonderen Spaß hatten. So hat er ein Tonstudio in Manhattan für seinen Sohn Hyo-Jin gekauft, der Heavy-MetalMusik machte und kokainabhängig war; Gestüte kaufte er für zwei andere Kinder, die er auch in Koreas Olympia-Reiterteam reiten ließ. Angeblich sei Mun auch in die Firma "Kahr Arms" hineingezogen worden durch seine Söhne, die Waffennarren seien. "Justin" Mun führt auf Anordnung seines Vaters jetzt das Leitungsgremium der Wirtschaftsunternehmen der Mun-Bewegung. Fast nur noch Verwandte sind jetzt in der Führung der Munfirmen beteiligt, weil die Familie befürchtete, daß normale Mitglieder nach dem Tode des Vaters die Familie hätten ausbooten können. Justin Mun überzeugte seinen Vater, 5 Millionen $ in "Kahr Arms" zu investieren. Die Mutterorganisation von "Kahr Arms", "Saeilo Inc.", ist ein Teil von fünfzehn oder mehr Mun verbundenen Konzernen, die alle im Werkzeugmaschinenbereich oder im Autoreparaturbereich tätig sind.
Während die Anhänger die sogenannte "Unification Church" ("Vereinigungskirche"), die Mun-Bewegung mit ihren Firmen, als eine Einheit betrachten und stolz auf das industrielle Engagement sind, wird nach außen hin oft eine Trennung behauptet und herausgestellt. Recherchen ergeben zweifelsfrei, daß One Up Enterprises Inc., die Holding für viele Munfirmen und Saeilo Inc. eng verbunden sind. Die Hauptquartiere der beiden Firmen in New York haben die selbe Telefonnummer und die selbe Adresse in Blauvelt, N.Y.

Was bleibt von Mun-Familie, Waffen und Geisterspenden
Obwohl die Firma "Kahr Arms" prosperiert, sind einige andere von Muns Firmen und Holdings in großen Schwierigkeiten. Seine südkoreanischen Gesellschaften, die Firmen einschließen, die Autogetriebe produzieren und Ginseng verkaufen, haben 2 Billionen US$ Schulden und viele sind schon bankrott gegangen. Eine Autofabrik in China, Panda Motors, ist bereits untergegangen. Dazu kommt, daß die Spenden von Mitgliedern in Korea und Japan stark zurückgegangen sind wegen der großen Wirtschaftskrise in Asien. Larry Zilliox, ein Privatdetektiv, der seit über zehn Jahren das geschäftliche Netzwerk der Mun-Bewegung untersucht, ist der Meinung, daß Mun Unternehmungen wie "Kahr Arms" als entscheidend für seine Zukunft ansieht. Mun sieht nicht länger die "Unification Church" als das Herzstück an, sagt Zilliox, der als erster auf die Verbindung zwischen "Kahr Arms" und der Mun-Bewegung gestoßen ist. Der Wirtschaftsbereich sei der Teil des Mun-Imperiums, der von Dauer sein werde.
(Quelle: John Mintz, Wash. Post, 10.3.1999)

Stellungnahme:
Waffen für Muns "ideale Welt"

In einer Stellungnahme aus der Mun-Bewegung zu dieser Enthüllung in der Washington Post heißt es dagegen, Mun sei zuerst einmal ein religiöser Führer. Unternehmer sei er nur im Dienste seiner religiösen Mission. Alle Geschäfte, die Mun gegründet hat, seien da für die Unterstützung seiner religiösen Ziele. Diese Ziele bestünden darin, eine Welt des Friedens zu begründen, die auf Gott ausgerichtet sei. Die Waffen von "Kahr Arms" würden im übrigen hauptsächlich an staatliche Organe verkauft und von diesen als wirkungsvolles Abschreckungsmittel gegen Verbrechen gepriesen. So dienten die Waffen eigentlich dazu, die Kriminalität zu bekämpfen. (Eigenber. BD 15.3.99)

Mun-Reisezeit beginnt

Reiseplan, Stand 12. März 1999

True Parents' 1999 International Tour -

Der Auftritt des Mun-Paares in den Niederlanden erscheint wegen des auch dort gültigen Schengenabkommens nicht ganz sicher. Ob es zum Auftritt in Albanien kommt, ist unklar. Nach Ansichten aus der Mun-Bewegung sei der Kosovo-Krieg entstanden, um diesen Auftritt zu verhindern. Der albanische Staatspräsident habe das Preblessing erhalten, seine Frau sei Ehrengast beim letzten Massenblessing 1998 in Washington gewesen.
(Eigenbericht BD 12.3.99)

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