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BERLINER DIALOG 20, 1-2000 Trinitatis

Bemerkenswerte Veränderungen, Personalien und Nachrichten

BCC
Europatreffen mit Randy McKean

Die als "Boston Church" bekannt gewordenen "International Churches of Christ" (ICOC) des KipMc Kean verstärkt ihre Arbeit in Deutschland. Ein Europameeting mit "Europaleiter" Randy McKean ist für den 25. - 27. 8. 2000 in Berlin geplant; bis zu 3000 Mitglieder werden erwartet. Noch in diesem Jahr soll eine Gemeinde in Hamburg gegründet werden.
(Q: Eigenbericht Berliner Dialog, Mitteilung aus der ICOC-Aussteigergruppe)

Buddhismus
Schloß Sommerswalde bei Berlin für 1,5 Millionen Mark an Dipankara-Sekte verkauft
Für 1,5 Mio. Mark erwarb das "Dipankara Zentrum für Mahayana-Buddismus e.V." , eine buddhistische Splittergruppe mit nach eigenen Angaben in Deutschland insgesamt 600 Mitgliedern, mit Hilfe des brandenburger Finanzministeriums das im Stile des deutschen Reichstages errichtete Schloss Sommerswalde bei Schwante (Oberhavel), etwa 15 km nördlich Berlins, auf ca. 7,5 ha parkähnlichem Grund.
In einem Bericht der Berliner Morgenpost vom 6. Februar 2000 heißt es dazu:
«Wir ließen gerade wegen Rheinsberg prüfen, welcher Verein hinter dem Diapankara-Zentrum steht», sagte Martin Braun vom Finanzministerium. Vorbehalte habe es nicht gegeben.
Auch der Bürgermeister von Schwante, Manfred Lehmann («Ich bin schon einmal mit Buddhisten auf einer Asienreise zusammengetroffen»), hat keine Bedenken gegen die Ansiedlung. Viele Ortsansässige stünden dem Projekt einfach «wertneutral» gegenüber."
Der Verkauf wurde an denkmalpflegerische und andere Auflagen gekoppelt. Die buddhistische Sekte verpflichtete sich, Investitionen in Höhe von 5 Millionen DM zu tätigen. So sollen neben der Kultur- und Begegnungsstätte auch eine Kindertagesstätte sowie ein Hospiz für todkranke Kinder gebaut werden. Auch eine Bibliothek gehöre zu dem Projekt. Insgesamt sollen einmal 60 Männer, Frauen und Kinder, in das Schloss einziehen - praktisch die gesamte aktive deutsche Mitgliedschaft der Gruppe.

Geheime Anweisung
Der Redaktion des Berliner Dialog liegt die Kopie einer internen Anweisung vor, die bei einer Pressekonferenz wohl versehentlich zusammen mit dem Pressematerial verteilt wurde.
Darin heißt es (Rechtschreibung wie im Original):
"liebes sommerswalde-team, (...) danke für die gute nachricht. Zur pr[essekonferenz] sollten aber nur vertreter aus dem team, die die inhalte kennen.
Wir stellen nicht "UNSER" zentrum vordergruendig dar, sondern eine käufergemeinschaft (holding begriff vermeiden) aus verschiedenen AG's.
DZ ist nur ein teil-hauptzentrum bleibt in der stadtmitte.
eindruck soll bestaerkt sein dass wir "DZ" nicht alleiniger kaeufer sind sondern eine gruppe freier buddhisten die darlehen ermöglichen.
betonung auf offenheit fuer alle, auch andere konfessionen.
ziel: gemeinnuetzigkeit zum wohle aller. Moderner, zeitgemaesser mahyana
[sic-BD]

Diese Anweisungen lassen alles noch fragwürdiger erscheinen. Die Dipankara-Sekte ist im deutschen Buddhismus und weltweit äußerst umstritten. Sie ist bis heute nicht einmal Mitglied der Buddhistischen Union Deutschlands (DBU), des Dachverbands aller deutschen Buddhisten. Man muß sich auch fragen, wo das Geld für Investitionen herkommt, da die Gruppe, von den Spenden ihrer wenigen Mitglieder abgesehen, kaum über eigene Einnahmen verfügen dürfte.
(Verwandte Quellen: Immobilien-Zeitung Nr. 6 vom 9.3.2000 und Berliner Morgenpost vom 3. 2.2000,
Archiv Berliner Dialog )      T.G.

ISKCON
Prozeß: Kinder missbraucht

Dallas: Im US-Bundesstaat Texas haben ehemalige Angehörige der Sekte die "Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein" auf rund 800 Millionen Mark Schadenersatz wegen Kindesmissbrauch verklagt. Sie seien als Kinder in den 70er und 80er Jahren in Internaten der religiösen Gemeinschaft in Dallas und anderswo sexuell, körperlich und emotional missbraucht worden, meldet epd laut SüdwestPresse vom 14.6.2000.

Mun-Bewegung
Mun baut Fiat-Autos in Nordkorea
Das berichtete die italienische Nachrichtenagentur Radiocor am 18. Januar 2000. Die Pyonghwa Motors, eine Mun-Gründung vom April 1999 sollen in einem Joint-Venture mit dem nordkoreanischen Staatskonzern Ryonbong von 2001 an 10.000 Fiat-Autos vor allem für den nordkoreanischen Markt bauen. Die Produktion soll bis zum Jahre 2006 auf 100.000 Autos gesteigert werden. Mun will in das Projekt insgesamt 300 Millionen US-$ investieren. (Q: U.a. dpa 19.1.2000)

Mun-Bewegung in Japan zu Schadensersatz wegen Karottensaftaffäre verurteilt
Die Mun-Bewegung hat einen Schadensersatzprozeß in Japan verloren. Einer reichen , 76 Jahre alten Frau waren alle möglichen Artikel, u.a. auch Flaschen mit simplem Mohrrübensaft mit der Begründung verkauft worden, nur so könne sie böse Schicksalsschläge abwenden. Das Gericht sprach der Frau einen Schadensersatz von 75 Millionen Yen zu, meldet Mainichi Shimbun vom 25. April 2000.

Mun kauft UPI
Ein Unternehmen der Mun-Bewegung, die News World Communications Inc., in dem auch die "Wahingtom Times" erscheint, kaufte die vor dem Konkurs stehende, traditionsreiche US-Nachrichtenagentur UPI.
Dies wurde am 13. Mai 2000 benannt. UPI hat sich seit einiger Zeit völlig auf Internet und Videodienste spezialisiert. Die Agentur werde ihre "völlige journalistische Unabhängigkeit" behalten, sagte der von der Mun-Bewegung neu eingesetzte UPI-Präsident Arnaud de Borchgrave, der von 1985 bis 1991 Chefredakteur der "Washington Times" war und schon seit 1998 bei UPI ist. (Q: Agenturen 13. Mai 2000, FAZ 17.5.2000)

Mun wurde 80
Mun feierte mit einer Konferez und einem umfangreichen "World Culture and Sports Festival 2000" seinen 80. Geburtstag.
Zu den prominentesten Gästen zählten Sir Edward Heath und Dr. Kenneth Kaunda. Den Abschluß der Feierlichkeiten bildete am 13. 2. 2000 ein Satelliten-Blessing für angeblich 400 Millionen Paare weltweit.
(Q: Eigenbericht BERLINER DIALOG)

Kult-Lobbyistin tritt bei Mun als Humboldt-Professorin auf
Im Rahmen der Feierlichkeiten zu Muns 80. Geburtstag fand auch ein "International Symposium On Unification Thought" vom 9.-14. Februar 2000 im Hotel Lotte in Seoul, Korea statt.

Während sich selbst alte Mun-Unterstützer aus Deutschland diesmal fernhielten, referierte laut Programm "Dr. Gabriele Yonan, Professor of Oriental Science and Religious History, Humboldt-University of Berlin, GERMANY" über "Die Einheit der Menschheit und die Größere Ökumene". Frau Yonan ist eine umtriebige Kult-Lobbyistin, die bisher bereits im Einsatz für Scientology, aber auch für die christliche Sekte "Jehovas Zeugen" war. Gegen sie wurde schon mehrfach der Vorwurf erhoben, sie schmücke sich unverdienterweise mit dem Professoren-Titel.
Die Freie Universität (FU) Berlin erließ gegen sie eine Einstweilige Verfügung, wegen Dringlichkeit ohne mündliche Verhandlung. Sie darf sich danach nicht mehr als Mitglied der Freien Universität Berlin bezeichnen oder sich in der Öffentlichkeit als solche bezeichnen lassen oder auf andere Weise den Eindruck erwecken, sie sei FU-Mitglied. Insbesondere hat sie es zu unterlassen, sich als Professorin und/oder Religionswissenschaftlerin der FU Berlin auszugeben oder auf andere Weise den Eindruck zu erwecken, sie habe eine solche Position inne.
(Landgericht Berlin, Beschluß vom 23.12. 1998, Az. 16.O.801/98;
Q: Eigenbericht BERLINER DIALOG)

Yonan + Shimmyo

Personalia
Pastor Bendrath mit Dank vom VELKD-Arbeitskreis Religiöse Gemeinschaften verabschiedet
Der stellvertretende Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland, der Thüringer Landesbischof Hoffmann, besuchte am 27. März den in Tabbarz tagenden VELKD-AK, um die Leistung des ehemaligen Vorsitzenden Pastor Detlef Bendrath, Lübeck, zu würdigen, der den Arbeitskreis von 1971 bis 1999 geleitet hat und die Buchausgaben des "Handbuches Religiöse Gemeinschaften" von der 1. bis zur 5. Auflage betreut hat.

Er sprach Bendrath den Dank der VELKD und des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes aus für seinen großen persönlichen und sachkundigen Einsatz. Bendrath, der nach seinem Eintritt in den Ruhestand und dem Abschluß der wesentlichen Arbeiten zur 5. Auflage die Kirchenleitung der VELKD um Entlassung aus dem Arbeitskreis gebeten hatte, berichtete über die Geschichte des Handbuches an Hand von persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen. Der Arbeitskreis Religiöse Gemeinschaften der VELKD schloß sich dem Dank des Landesbischofs an und brachte die Erwartung zum Ausdruck, daß es noch weiterhin vielfältige Gelegenheiten zu Begegnung und Austausch mit Bendrath geben möge.
                    Bischof Hoffmann dankt Pastor Bendrath, Foto: Eduard Trenkel

Hoffmann + Bendrath

Neuer Leiter
Zum neuen Vorsitzenden des Arbeitskreises wurde von der Kirchenleitung der VELKD Herr Landessuperintendent
Dr. Matthias Kleiminger berufen; Geschäftsführer des Arbeitskreises ist Oberkirchenrat Hans Krech.
(Q: Eigenbericht BERLINER DIALOG)


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