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Der Gründer: Lafayette Ronald Hubbard

Geistiger Vater der "Scientology Church" ist der Schriftsteller Lafayette Ronald Hubbard, geb. am 13. März 1911 in Tilden (USA), gestorben angeblich am 24. Januar 1986. Die weiteren persönlichen Daten sind umstritten. Gesichert dürfte sein, daß er zunächst ein Ingenieur-Studium aufnahm. Er verließ die Universität jedoch ohne einen Abschluß. Eine Zeitlang führte Hubbard den Doktortitel einer Fernuniversität in Los Angeles.

Hubbard arbeitete später als Schriftsteller im Bereich der Abenteuer-, Western- und Science-fiction-Literatur. Aus dieser Zeit (im Jahr 1947 auf einem Treffen der "Eastern Science Fiction Association") stammt auch die folgende Aussage von Hubbard:
"Science-fiction für etwa einen Penny pro Wort zu schreiben, ist kein Weg, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn man wirklich Millionen machen will, dann ist der schnellste Weg der, eine eigene Religion zu starten."

Im Jahr 1950 veröffentlichte Hubbard in einem Science-fiction-Magazin den Artikel: "Dianetik - Einführung in eine Wissenschaft". Aufgrund des großen Erfolges folgte noch im gleichen Jahr das Buch "Dianetik - Die moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit", das in den USA schnell zum Bestseller geworden sein soll. In dem 1954 veröffentlichten Buch "Scientology: Die Grundlagen des Denkens" erklärt Hubbard die "Dianetik" zum Untergebiet der "Scientology".

Die Gefühls- und Gedankenwelt des L. Ron Hubbard

Hubbard war als Schriftsteller vielseitig und unerhört produktiv. Christopher Evans, weit entfernt davon, ein Anhänger oder Freund Hubbards zu sein, beschreibt dessen Schriftstellertalent so:
"Der erste dieser Texte war eine Kurzgeschichte mit dem Titel "The Dangerous Dimension" ("Die gefährliche Dimension"), auf die der Roman "The Tramp" folgte. Beide Texte kreisen um das Thema paranormaler menschlicher Kräfte wie der Überwindung von Raum und Zeit und der Fähigkeit des Geistes, aus der Distanz auf andere Menschen einzuwirken.
Eine andere Sorte von Science-fiction aus Hubbards Feder ist gekennzeichnet durch Erzählungen, wie sie heutzutage von Fans oft der Kategorie "Sword and Sorcery" (Schwert und Schwarze Kunst) zugeordnet werden. In ihnen sausen schöne, muskulöse Männer von hoher Intelligenz, bewaffnet mit Schwertern und magischen Kröften im Weltraum umher und kämpfen mit Piratenschiffen, mit Drachen und mit hexerischen Wissenschaftlern, um hübsche Frauen zu retten".

Beispielsweise erzählt Hubbard in der 1939 zum ersten Mal erschienenen Geschichte "Slaves of Sleep" ausführlich über die Welt des Okkulten und Abstrusen, der Gespenster und Dämonen. Der Experte Friedrich-Wilhelm Haack beschreibt die Geschichte wie folgt:
"In dieser Geschichte kämpft ein reicher, aber schüchterner und von unterdrückerischen Angehörigen und Mitarbeitern ausgenutzter junger Mann in einer Art Nachtexistenz seiner Seele (während der Nacht lebt er in einer anderen Dimension bzw. auf einer anderen Welt, deren Erinnerung er als Träume empfindet) gegen Unterdrückung und Ausbeutung. In der Nachtwelt ist er ein kraftstrotzender Freibeuter, der selbst Dämonenwesen unter seinen Willen und seine Kraft beugt. Er entdeckt schließlich, daß er "derselbe" ist wie in der Nachtwelt und ringt nun auch in der Tag-Welt erfolgreich die Bösen nieder und steigt als strahlender Sieger, die zuerst schüchtern von ferne geliebte Frau an seine Brust drückend, auf die Kommandobrücke des Konzerns."

Die oben beschriebene Gefühls- und Gedankenwelt hat Hubbard offenbar bis zu seinem Tod nicht verlassen. Die von Hubbard in seinen Science-fiction-Geschichten beschriebenen Fähigkeiten sind Vorstellungen, die auch in der scientologischen Ideologie eine wesentliche Rolle spielen.


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